Come Back~ By Sarah

„Sam?“, fragte eine wohlbekannte Stimme hinter mir.
„Ja, so heiße ich?“, sagte ich leicht grinsend und drehte mich auf der Ferse meiner knöchelhohen Chucks um. „Was gibt’s, Samuel?“
„A-also ich wollte dich fragen, w-was du äh, heute Abend machst?“, stotterte er. Ich legte den Kopf leicht schief und grinste.
„Was soll das werden? Ein Date?“, fragte ich leicht grinsend und musterte ihn.
„Äh...“, seine Wangen leuchteten pinkfarben auf, „Äh ja, so in etwa“
Etwas baff musterte ich ihn. Das mit dem Date meinerseits war eigentlich ein Scherz gewesen... Immerhin konnte er jedes Mädchen der Stadt haben, mich mit Inbegriffen. Und dann wählte er ausgerechnet mich...? Das kam mir aber mehr als Spanisch vor...
„Und du hast keine Wette verloren, dass du mich daten musst?“, fragte ich mit leicht geröteten Wangen und strich mir meinen kastanienbraunen Bob aus dem Gesicht. Er schüttelte stumm den Kopf und lächelte leicht.
„Nein, wirklich nicht. Ich schwöre es... Sagen wir auf meine Ehre.“
„Auf deine Ehre... Soso...“, ich nickte nachdenklich, er drehte sich immer wieder um und suchte die Pausenhalle ab.
„Also?“
„Also gut. Wann? Und was machen wir?“
„Ähm... Also ich dachte, wir könnten doch ins Kino gehen...“ Oha, Kino...
„Ähm... Es sei denn, du willst was anderes machen!“, er musste meinen verdatterten Gesichtsausdruck gedeutet haben... und das auch noch falsch. Mist.
„Äh, nein, ich würde mich freuen, ehrlich!“
Seine geschwungenen Lippen verzogen sich in seinem blassen Gesicht zu einem Lächeln.
„Gut, dann sehen wir uns um acht vorm Kino!“, mit diesen Worten drehte er sich um, winkte und ging mit großen Schritten zu seinen Kumpels, die ihn leicht verdattert ansahen.

„Samuel, du kannst nichts dafür“, flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. Ich zuckte nur die heile Schulter.
„Wer weiß. Vielleicht ist es Schicksal, vielleicht ist es Karma“, murmelte ich.
Sams Eltern schüttelten nur die Köpfe.
„Es ist einfach Pech, mehr nicht“, sagte ihr Vater, „Sam ist stark, sie schafft das schon“, setze ihre Mutter hinzu. Aaron schwieg nur und legte einen Arm um Claires Schulter. Mein Blick fand wieder Sams Gesicht. „Sam ist sehr wohl stark und eine Kämpfernatur“, Sams Mutter riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah sie kurz an. Sie kam ihr sehr nach, nur die Augenfarbe unterschied sich, und ein paar Gesichtszüge. Die Haarfarbe hatte sie definitiv von ihr, ein wunderschönes Dunkelbraun mit Rotschimmer.
Aaron kam eher seinem Vater nach, dunkelblonde Haare, aber die Augenfarbe hatten er und Sam gemeinsam.
Ein starkes, schönes grün mit braunen Tupfern.
Sam war zierlich, kam damit ihrer Mutter nach, Aaron kräftiger, muskulös und kam seinem Vater nach.
Wir saßen hier, alle schwiegen und sahen Sam an. Claire strich über ihre Hand.
„Sammy...“, murmelte sie leise, „Lass mich nicht alleine, bitte“
„Mich auch nicht“, setzte Aaron hinzu.
„Mich auch nicht“, flüsterte ich und steckte die Hand nach ihrer Wange aus. Ich strich vorsichtig darüber.
„Uns auch nicht“, murmelten Sams Mutter und ihr Vater fast gleichzeitig.

Wir saßen jeden Tag an Sams Bett, sprachen mit ihr, was laut dem Arzt gut für sie sein sollte. Trotzdem besserte sich ihr Zustand nicht, sondern verschlechterte sich eher.
Sams Eltern erzählten von ihrer Kindheit, und wir alle hörten interessiert zu. Sam würde nicht sterben... Sie durfte nicht.

Wir saßen wieder bei ihr, als plötzlich ein schriller Ton durch die Luft hallte. Ich fuhr hoch und sah Sams Herzfrequenzmessgerät an, welcher nicht mehr in Zacken, sondern in einer geraden Linie ging. Claire saß wie gelähmt da, Aaron sprang auf und zog sie mit. Sams Eltern fuhren hoch, sofort stürmten Ärzte herein, sie sich sofort um Sam kümmerten. Sie scheuchten uns hinaus. Ich hielt Sams Hand noch kurz. „Sam, bitte, ich liebe dich“, meine Stimme war brüchig und leise.