Soo, ich habe mich endlich mal dazu éntschlossen, Tears in Heaven zu überarbeiten, hier kommt:
When you're gone...
Samantha ist eine ansehnliche, junge Frau, gerade mal sechzehn Jahre alt. Jedoch musste sie einen Schicksalsschlag erleiden, der nicht einfach für sie war. Ihr Freund, Marc, hatte einen Unfall. sie will für Marc, für sich, ihre Liebe und die Zukunft kämpfen. Sue, ihre Zwillingsschwester, und Claire, seine größere Schwester, sowie seine Eltern, finden sich jedoch rasch damit ab, da seine Überlebenschancen sowieso nur noch bei 15 Prozent standen. Es gab keine Hoffnung mehr für ihn, seine Überlebenschancen sanken von Tag zu Tag, und er wurde immer schwächer. Er würde sterben. Die Ärzte würden die Maschinen abschalten, da er nicht überleben würde. Warum nur er? Wieso bitte?! Warum?!
Prolog
Samantha stand am Fenster und blickte in den bewölkten Himmel. Es würde bald regnen, und heute sollte Marc kommen. Dieser war nämlich in Wehrdienst, da er schon neunzehn war. Somit musste er weg, weit weg und somit konnte er nicht immer hier sein. Sie hielt es kaum aus, als er noch da war, wenn er kurz wegmusste, etwas besorgen oder ähnliches. Jetzt war er rund sechzig Kilometer entfernt, und durfte nur alle zwei Wochen nach Hause. Der Wehrdienst jedoch dauerte neun Monate. Neun ganze, verdammte Monate, in dem sie sich nur zwei Mal im Monat sahen, und somit eine Fernbeziehung hatten. Und das in den Ferien. Sie fühlte sich echt verarscht. Aber dann, als sie wieder in seine Smaragdgrünen Augen blickte, verflog all der Zorn und sie konnte nur noch eins denken: Marc, Marc, MARC! Sie war wieder am Dauerlächeln und konnte es nicht ausstehen, wenn dann Besuch von den lieben, lieben Verwandten kam, die sich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen konnten. Bah. Da konnte ihre Cousine Eve noch so süß dreinschauen, sie war einfach... genervt und verzog sich nach spätestens zehn Minuten in ihr Zimmer, wo Marc meist wartete und las. Nur gut, dass sie ziemlich die gleichen Bücher lasen. Sience Fiction oder Fantasy. Sam las zwar noch Romanzen, aber das war ihm ziemlich egal, solange er nur ein Buch fand. Meist war er dann auch schon so vertieft ins Lesen, das er nicht bemerkte, wie sie hochkam und fuhr dann zusammen, wenn sie sich neben ihm auf die bordeauxfarbene Couch setzte, was sie zum Lachen brachte. Dies wiederum brachte ihr eine Kopfnuss ein, doch das gab es meist zurück, und zwar in Form von Haar-Wuschlern durch seine kurzen, dunkelbraunen, fast schwarzen Haare, die sich, wenn sie länger waren, leicht kräuselten. Sie liebte ihn, mit all‘ seinen Fehlerchen und Macken. Jedoch, liebte sie jede genauso wie seine guten Seiten. Ihr eigenes Universum würde zerfallen, würde er Schluss machen.
Mittlerweile hat es auch schon angefangen zu regnen, der Asphalt verfärbte sich dunkler, fast schon schwarz. Er war immer noch nicht hier, was ihr ziemlich... suspekt vorkam. Immerhin war er um drei Uhr losgefahren, und brauchte ungefähr eine, anderthalb Stunden, bis er hier war. Es war schon fünf Uhr. Wahrscheinlich steht er im Stau, Sam., versuchte sie sich zu beruhigen. Plötzlich legte ihr jemand seine Hand auf die Schulter und machte „Buh!“. Zuerst dachte sie, es wäre Marc, aber schnell erkannte sie am Femininen Ton der Stimme, dass es ihre Zwillingsschwester Sue war. Diese glich ihr bis aufs Haar, und sie hatten gleich viele Sommersprossen, was eigentlich nur Zufall sein konnte, aber irgendwie süß war. „Was denn?“, fragte Sam ein wenig desinteressiert, da sie nur darauf wartete, wieder beim Fenster raus zu schauen. „Kommst du dann essen, und wo ist überhaupt Marc?“, Sue sah sich kurz im Zimmer um und wandte sich wieder an Sam. „Es gibt Chinesisch.“ Sam lächelte leicht. „Marc ist noch nicht da, ich komme runter, wenn er da ist und yum.“, meinte sie und wollte sich wieder den Fenster zuwenden, als Sue „Gut. Wir warten nicht auf dich, weil’s sonst kalt wird.“, sagte. „Gut“, murmelte Sam abwesend und drehte einen Faden ihres orangen Fadenvorhangs in der Hand. Das Quietschen von Autoreifen, ein Metallisches Scheppern und ein Aufschrei. Sue, die gerade die Türe schließen wollte, verharrte in der Bewegung und sah zu Sam. „W-was ist denn los?“, fragte sie, da der Aufschrei von Seiten Sam war. Sam konnte nur wortlos aus dem Fenster deuten. Ihre Augen waren riesig, jedoch waren ihre Pupillen kleiner als ein Stecknadelkopf. Sue trat ebenfalls ans Fenster, und konnte nicht glauben, was sie da sah: Ein Autounfall. Aber nicht irgendein Autounfall, nein. Marc war darin beteiligt, sein rostroter Kleinwagen war verbeult ende nie, der Airbag war aufgegangen. Totalschaden. Sam atmete schnell und war im nächsten Augenblick zur Tür hinaus. Sie lief die Treppe hinunter und trat in den Regen, der unaufhörlich von Himmel fiel. Sie rannte Richtung Kreuzung, an der sich der Unfall ereignet hatte, und sah nur die Bilder vom Unfall. Der Fahrer des anderen Wagens, welchem im Übrigen nichts außer einer kleinen Platzwunde fehlte, nahm Marc die Vorfahrt und rammte ihn seitlich. Marc hatte noch versucht zu bremsen, aber das andere Auto hatte ihn schon gerammt und ein Stück mitgezogen. Der Autofahrer machte sich nur sorgen, um seinen Ach so teuren Wagen. In Sam stieg brodelnde Wut auf und sie fuhr den Mann an. „Vergessen sie ihren scheiß Wagen, kümmern sie sich um Marc, verdammt nochmal!“, Sue kam aus dem Haus gestürmt, und der Fahrer sah Sam verächtlich an. „Nicht in diesem Ton, junge Dame“, meinte dieser arrogant und begutachtete weiter sein Auto, ohne Marc eines Blickes zu würdigen. Egoist... Egozentriker... Schnösel..., dachte Sam. Sue keuchte, als sie ankam, es waren immerhin siebenhundert Meter bis zur Kreuzung, und Sue war nicht so trainiert wie Sam. „Ich... Krankenwagen...“, brachte sie schließlich heraus. Sie blieb in ihrem Atemzug stecken, als sie Marc sah. Sam schaltete endlich und versuchte, wie Tür zu öffnen. Es klemmte. „Verdammt!“, rief Sam und trat gegen den Reifen des Schnösels, welcher vergeblich versuchte, seinen Wagen zu starten. Sue riss derweil schon die andere Tür auf. Sie öffnete den Gurt vorsichtig und in diesem Moment traf der Krankenwagen ein. Sam sah ein wenig erleichtert aus, wenig später traf die Feuerwehr mit dem Bolzenschneider ein und schnitten damit die Türe auf, um Marc raus zu bugsieren. Sam wandte den Blick ab. Stumme Tränen rannen über ihre Wangen, ließen ihre Sicht zu einem weißen Schleier verschwimmen. Wieder und wieder spielte sich die Szene in ihren Kopf ab, immer wieder kam das Bild von Marc. Sie nahm alles wie durch Watte war, und merkte noch, dass ihre Beine nachgaben. Aber dann, dann war wie weg. Einfach weg. In der Leere. Entfernt hörte sie noch dumpf Sues Stimme, und die von jemand anderen, sie wurden immer leiser, bis sie ganz verstummten, und sich die Dunkelheit wie ein dichter Mantel um sie hüllte.
Sam wachte in einem weißen Raum auf, zu weiß, für ihren Geschmack. Sie blinzelte schnell, da das Licht sehr grell in ihre Augen fiel. Jetzt erst realisierte sie, wo sie war: im Krankenhaus. Sie fuhr hoch, als es wieder kam, Marc, Marc, Marc. Ein Stich, messerscharf, auf ihrer Seite, ließ sie zurück ins Bett fallen. Keuchend blieb sie liegen. Dezent klopfte es an der Türe. „Her...“, begann Sam, brachte aber keinen Ton heraus. Sie räusperte sich. „Herein“, ihre Stimme war zumindest ein wenig besser geworden, jedoch ziemlich kratzig.
„Samantha Lontdrawn?“, fragte ein Arzt, etwa Mitte dreißig, welcher ziemlich fertig aussah. Nachtschicht, höchstwahrscheinlich.
„J-ja“, murmelte Sam. Der Arzt öffnete ihre Krankenakte und studierte diese.
„Du hast dir, als du umgekippt bist, eine Rippe gebrochen, sonst ist glücklicher weise nichts passiert.“
„Und was ist mit Marc? Marc Kronland.“
„Woher kennst du ihn?“, meinte der Arzt etwas misstrauisch.
„Ich... ich...“, Sam wurde rot und senkte den Blick, „Ich bin seine Freundin.“
„Ach, deshalb warst du am Unfallort... “, murmelte der Arzt überlegend und schien, als ob er in Gedanken versank.
„Könnten sie dann bitte zur Sache kommen?!“, meinte Sam genervt und setzte sich vorsichtig auf.
„Nun ja, durch den Unfall wurden schwere Hirnblutungen verursacht, wir mussten ihn operieren und ins Koma leiten.“, der Arzt hielt kurz inne, „die Chancen, dass er überlebt, stehen bei circa zwanzig Prozent.“
So als ob sie an einem Tunnel stehen würde, der Arzt am anderen Ende, so hörte es sich an. Weit entfernt. Wie eine Endlostonschleife hörte sie es in ihrem Kopf hallen. Die Chancen, dass er überlebt, stehen bei circa zwanzig Prozent.
„Er... Er wird also sterben...?“, fragte sie und spürte, wie ihre Nase zu brennen begann und sich die Tränen aus ihren Augen stahlen, als der Arzt die Schultern zuckte.
„Nichts ist jemals sicher.“, murmelte er.
„Darf... Darf ich zu ihm?“, fragte Sam und wischte sich mit dem Ärmel ihrer Weste übers Gesicht.
Der Arzt schüttelte den Kopf.
„Ins Zimmer nicht, aber wenn du willst, kannst du ihn durch die Überwachungsscheibe sehen.“, meinte er. Sam nickte vorsichtig.
„Oh ja“, meinte sie. Sie stand etwas zu schwungvoll auf und spürte erneut den Schmerz in ihrer Seite. Sie zuckte zusammen und murmelte leise etwas, das wie ‚Verdammt‘ klang.
„Das wird noch länger so sein, aber er Gurt den du bekommen hast stabilisiert es.“, sagte der Arzt. Sam nickte. „Darf ich dann zu Marc?“, fragte sie. Der Arzt nickte.
„komm mit, aber erschreck dich nicht.“
Sam verdrehte die Augen und folgte dem Arzt durch die Türe. So leicht erschütterte sie nichts, das dachte sie schon immer.
Jedoch das, was sie dann zu sehen bekam, toppte alles, was sie bisher gesehen hatte. Es war fast noch schlimmer als der Unfall, schlimmer als der Tod ihres Opas, als sie zwölf war, schlimmer als ihr heißgeliebter Hamster Sparky gestorben ist.